Wer das Innovation Dock bei RDM Rotterdam besucht hat, weiß, dass diese riesige Halle eine lebendige Atmosphäre ausstrahlt, in der viel los ist und mit Hunderten atemberaubender hafenbezogener Geräte experimentiert wird. Doch heutzutage ist die Aufregung noch größer als je zuvor. Nur noch eine Woche bis zur Eröffnung des RAMLAB laufen die letzten Vorbereitungen für eine brandneue Schweißmaschine für die additive Fertigung. „Mit seiner beeindruckenden Größe wird es problemlos in der Lage sein, Metallobjekte von 2 mal 2 mal 2 Metern in 3D zu drucken“, sagt RAMLAB-Geschäftsführer Vincent Wegener.
Erstes Labor der Welt
„Eine solche Anlage ist weltweit einzigartig“, erklärt Wegener, während er um die Anlage herumgeht. „Wir sind wahrscheinlich das erste und ehrgeizigste Labor der Welt, wenn es um additive Fertigung im Großformat geht.“ Die Maschine ist noch teilweise in Plastikfolie eingewickelt, um sie während des Transports und der Installation zu schützen. Sie besteht aus zwei großen Manipulatoren, die ein Objekt in verschiedene Richtungen bewegen können, während es von dem zweifellos auffälligsten Teil der Maschine geschweißt wird: einem roten Roboter-Schweißarm, der an einem Fließband befestigt ist, das ihn äußerst wendig macht.
Effiziente Technologie
Die Maschine basiert auf einer Technologie namens Wire Arc Additive Manufacturing (WAAM), die derzeit die am besten geeignete Technologie für die Herstellung großer Metallteile ist. Es verwendet einen Lichtbogen als Wärmequelle und Stahldraht als Ausgangsmaterial. Es bietet verschiedene technische Vorteile und ist viel kostengünstiger und weniger zeitaufwändig, da fertige Stahlobjekte zum Bedrucken verwendet werden. Wegener: „Das bedeutet, dass zum Beispiel bei der Herstellung eines Propellers die Schweißmaschine nicht erst den Kern des Objekts drucken muss, sondern nur die Flügel schweißen muss. Das spart viel Zeit.“
Mehrere Objekte gleichzeitig
Es ist etwas ganz Besonderes, die Maschine im Freien und ohne jeglichen Schutz sehen zu können. Sobald es in Betrieb ist, wird es mit lichtblockierenden Jalousien abgedeckt und mit einer Abgasanlage abgerundet. „Diese sollen noch in dieser Woche ausgeliefert werden“, sagt Wegener. „Genau wie das Ausgangsmaterial, das aus einem großen Fass mit 250 Kilogramm Stahldraht geliefert wird.“ Der Drucker kann mehrere Objekte gleichzeitig bearbeiten. Neben dem Drahtmaterial wird auch Schutzgas verwendet, um den Prozess vor Verunreinigungen in der Luft zu schützen. Und natürlich gibt es noch die Software, die Code in Anweisungen für den Schweißroboter übersetzt.
Rotterdamer Mentalität
Die Maschinen werden vom RAMLAB-Partner Valk Welding installiert, einem Spezialisten für die Entwicklung und Lieferung von Roboterschweißsystemen. Das Unternehmen hat RAMLAB außerdem ein etwas kleineres System zur Verfügung gestellt, das bereits seit 3 Monaten im Einsatz ist. Laut Wegener ist Valk Welding nicht das einzige Unternehmen, das RAMLAB mit Hardware beliefert, was dieses Feldlabor so besonders macht. „Alle arbeiten gemeinsam daran. Und das ist die wahre Stärke von RAMLAB: Wir verschwenden keine Zeit mit Reden, sondern arbeiten hart daran, Dinge zu erledigen. Es ist die Rotterdamer Macher-Mentalität. Und das ist es, was RAMLAB letztendlich zum Erfolg machen wird!“