Forscher:innen der BK Bouwkunde der TU Delft haben gemeinsam mit Arup, Schott und RAMLAB eine funktionierende Glasschaukel entwickelt. Benutzer:innen der Glass Swing können mit der Struktur interagieren und so das strukturelle Potenzial von Glas demonstrieren.
Die Glasschaukel wird aus Strukturglas in Kombination mit additiv gefertigtem Stahl hergestellt. Die Geometrie der Schaukel wird durch Anwendung der Topologie-Optimierungsmethode Bi-direktionale Evolutionäre Strukturoptimierung (BESO) entwickelt. BESO entfernt Material aus einem gegebenen Bereich, um eine Struktur mit optimaler Steifigkeit unter den angewandten Belastungs- und Randbedingungen zu entwerfen.
Die Struktur der Glass Swing entsteht aus Glasstreben. Jede Strebe besteht aus fünf Stäben, gesponsert von Schott. Da Glas bevorzugt auf Druck beansprucht wird, wird zur Vorspannung der Glasstreben in der Mitte ein Stahlstab platziert. Bei schlanken Elementen werden die Abmessungen der Glasstäbe durch die Anwendung der Knickung als normatives Bemessungskriterium bestimmt.
Zur Verbindung der Glasstreben werden 3D-gedruckte Stahlknoten verwendet. Die Knoten werden mit der Wire and Arc Additive Manufacturing (WAAM)-Technik von RAMLAB hergestellt. Diese Technik wurde ausgewählt, da die Geometrie der Knoten sehr komplex und die meisten Knoten einzigartig waren. WAAM wird von RAMLAB bereits erfolgreich zur Herstellung von Strukturelementen in der maritimen Industrie eingesetzt. Octatube stellte Stahlgusskugeln zur Verfügung, die als Basismaterial verwendet werden. Die Verbindung der Streben mit den Knoten erfolgt über Schrauben, was eine einfache Demontage ermöglicht.
Die Glass Swing wurde von der Glass & Transparency Research Group entwickelt, einer Zusammenarbeit zwischen BK Bouwkunde und der Fakultät für Bauingenieurwesen und Geowissenschaften. Die verantwortlichen Forscher:innen sind Rob Nijsse, Lennert van der Linden und Ate Snijder.